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Digital Society Initiative

3 Fragen zu Talk2UZH – Projekt der Reihe «DSI Infrastrukturen & Labs»

DSI Infrastrukturen & Labs sind gemeinsam nutzbare Infrastrukturen oder strukturelle Gefässe zur Schaffung kollaborativer Forschungsumgebungen, die sich auf die digitale Transformation beziehen. Prof. Dr. Viktor von Wyl stellt Talk2UZH («talk to us»), eines der Projekte in dieser Reihe, im Kurzinterview vor.

Was ist das Talk2UZH Lab?

Unsere Erfahrungen aus Studien mit chronisch kranken Menschen zeigen: In der Regel möchten Studienteilnehmende lieber ihre Geschichte erzählen als monotone Fragebögen ausfüllen. Neue Technologien wie Large Language Models können hierbei sowohl die Datensammlung wie auch die effiziente Datenverarbeitung und -analyse vereinfachen – dies auch bei grossen Studienpopulationen. Das Talk2UZH Lab besteht aus einem interfakultären Team mit Interesse an qualitativen Befragungen und Sprachanalysen. Unser Lab möchte UZH-Forschenden Spracherkennung durch ausgewählte Hilfsmittel einfach und in sicherem Rahmen für Forschung und Lehre zugänglich machen. Unsere Initiative ist eng mit dem Population Research Center und der Linguistic Research Infrastructure (LiRI) verbunden.


Was sind die Stolpersteine bei der Verwendung von Spracherkennung in der Forschung?

Die grössten Stolpersteine sind einfache Zugänglichkeit und Benutzbarkeit, Datenschutz und -kontrolle sowie fehlende «Best Practices» bei Erhebung und Analyse von Sprach- und Freitextdaten. Das Talk2UZH Lab strebt in diesen drei Bereichen Verbesserungen an. Unsere Spracherkennungs-Software ist in eine intuitive Anwendungssoftware integriert, läuft lokal auf Servern der Universität Zürich, und speichert keine sensitiven Daten ab. Zudem verfügen die Team-Mitglieder des Talk2UZH Labs über weitreichende Erfahrung in der Sammlung, Verarbeitung und Analyse von Sprachdaten, die wir gemeinsam mit anderen Forschenden teilen und verfeinern wollen.


Worauf wird bei der Pilot-Software ein besonderes Augenmerk gelegt?

Die Spracherkennungssoftware soll einfach und sicher bedienbar sein, die Privatsphäre schützen und mehrsprachig funktionieren. Ebenso wichtig ist ein solides Verständnis der Chancen und Risiken des Einsatzes von Spracherkennung in Forschung und Lehre. Deshalb plant das Talk2UZH Team ein Anwendungsprojekt, welches gemeinsam mit Mitgliedern des Population Research Centers, LiRi und anderen Interessierten durchgeführt wird. Die Erfahrungen aus diesem Projekt werden im Nachgang systematisch aus verschiedenen Blickwinkeln – wie Nützlichkeit, Ethik, Effizienz – aufgearbeitet und veröffentlicht.

Mehr zu Talk2UZH erfahren Sie hier.

Alle Projekte der Reihe «DSI Infrastrukturen & Labs» finden Sie hier.

 

Ning Wang

Prof. Dr. Viktor von Wyl leitet die Forschungsgruppe für Digital & Mobile Health am Institut für Implementation Science in Health Care. Zudem ist er wissenschaftlicher Leiter des Schweizer Multiple Sklerose Registers am Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention und DSI Professor. Ausgebildet in Epidemiologie und Versorgungsforschung hat er an der Erstellung und Analyse grosser Gesundheitsbeobachtungsstudien mitgewirkt, welche die Allgemeinbevölkerung (Corona Immunitas) oder Personen mit Multipler Sklerose (Schweizer MS-Register) einbeziehen. Aufbauend auf diesen Erfahrungen verfolgt die Digital & Mobile Health Gruppe das Ziel, partizipative Gesundheitsbeobachtungsstudien der nächsten Generation zu entwickeln. Diese neuen Studienkonzepte sollen einerseits bestehende Daten (z.B. Administrativdaten) möglichst effizient einbinden und mit neu erhobenenen klinischen und Befragungsdaten, sowie mit Messdaten aus tragbaren Sensoren (z.B. Aktivitätstracker) und Spracherkennung und -analyse kombinierien.